Wer bin ich? Diese Frage habe ich nie ganz beantwortet, aber ich kann euch von meinem Weg erzählen, der mich geprägt hat. Ich bin im Herzen von Südwest-Virginia aufgewachsen – im Hinterwäldlerland, wo Overalls und verbeulte Trucks ein treffendes Bild zeichnen. Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich draußen in den Wäldern, was eine lebenslange Liebe zur Natur weckte. Der Wald hat etwas, das sich wie Zuhause anfühlt.
Mit 17 ging ich zur Armee, um mein Studium zu finanzieren, ohne zu ahnen, dass ich mich jemals in dieses Leben verlieben würde. Die Grundausbildung begann direkt nach der High School, und die Armee passte perfekt zu mir. Sie ermöglichte mir Reisen und Arbeiten in der Natur, von historischen Städten Deutschlands über die Sandfelder des Iraks und die hohen Kiefern Georgias bis hin zur Wildnis Zentralalaskas. Das Leben geht weiter, Pläne ändern sich, und man schlägt einen neuen Weg ein. Aus gesundheitlichen Gründen musste ich vorzeitig in den Ruhestand gehen.
Nach meiner Pensionierung zogen meine Frau, meine beiden Kinder und ich zurück nach Deutschland. Es fiel mir schwer, meinen Platz zu finden. Stundenlange Spaziergänge mit meinem Hund im Wald wurden zu meiner Zuflucht, und so begann die Fotografie. Anfangs wollte ich einfach nur die Schönheit, die ich sah, mit meiner Frau teilen, während sie bei der Arbeit war. Ich habe schon immer Fotos geschossen, aber nie daran gedacht, Fotograf zu werden. Mit der Zeit fand ich Freude daran, meine Bilder und die Geschichten dahinter zu teilen. Wenn man meine Frau fragt, warum ich Fotografie liebe, lacht sie und sagt, es liege daran, dass ich die Natur den Menschen vorziehe. Und sie hat nicht Unrecht.
In der Natur fühle ich mich geerdet. Tiere und die freie Natur fühlen sich für mich natürlicher an als ein Raum voller Menschen. Nachdem ich ein paar Jahre herumprobiert hatte, beschloss ich, meine Fotografie-Kenntnisse zu verbessern. Ich begann mit ein paar Kursen am New York Institute of Photography. Zu diesem Zeitpunkt war Fotografie nur ein teures Hobby. Meine Kinder hatten auch ein teures Hobby – Pferde – und das Leben kam mir wieder dazwischen. Unser größtes Pferd verletzte sich am Bein, was zu Problemen mit einer genetischen Erkrankung führte. Um ihm das zu geben, was es brauchte, begann ich, meine Kameraausrüstung zu verkaufen. Es war niederschmetternd, meine Ausrüstung aufzugeben, aber ich wusste, es war das Richtige. Ich würde kein Tier grundlos leiden lassen.
Die Zeit verging und ich begann langsam wieder zu fotografieren, was dazu führte, dass ich mir eine bessere Kamera zulegte. Dies war das dritte Mal, dass ich zur Fotografie zurückkehrte. Ungefähr zu dieser Zeit erhielt ich eine E-Mail, dass einige meiner College-Credits bald 10 Jahre gültig seien und nicht mehr für meinen Abschluss angerechnet würden. Ich hatte gerade etwas über 110 Credits für einen Bachelor of Arts (BA) in Psychologie. Die wollte ich nicht verlieren, also suchte ich mir einen Abschluss in – wie sollte es anders sein – Fotografie. Ich musste ein paar zusätzliche Kurse belegen, aber das war mir egal; in jedem ging es um Fotografie oder Unternehmensführung. Diese zwei Jahre Unterricht haben mir wirklich viel Spaß gemacht. Sie haben mich dazu gebracht, neue Dinge in der Fotografie auszuprobieren, wie Porträt-, Straßen- und Studiobeleuchtung. Durch diese Erfahrung macht mir das Fotografieren noch mehr Spaß. Jetzt habe ich einen Bachelor of Arts in Digitalfotografie.
Im Herbst 2024 beschloss ich, tatsächlich ein Fotogeschäft zu eröffnen. Ich wurde immer wieder gebeten, Aufträge anzunehmen, aber ich wollte mich nicht noch einmal mit dem Papierkram und den Kopfschmerzen herumschlagen, die ein eigenes Geschäft mit sich bringt. Nun, es ist passiert, und hier bin ich nun mit einem Fotogeschäft.
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